Biografie Übersicht Otl Aicher
Otl Aicher
– ein Leben in biographischen Daten
zusammengestellt am 27. April 2017
von c Julian Aicher
13. Mai 1922
Geburt in Ulm
aufgewachsen in Ulm-Söflingen
1930er Jahre
Häufige Treffen mit dem Ulm-Söflinger katholischen Pfarrer und Nazi-Gegner Franz Borgias Weiß (1892-1985)
1937
Verhaftung für mehrere Tage ins Berliner GeStaPo-Gefängnis „Prinz Albrecht-Straße“ beim Besuch einer „entarteten“ Ausstellung
1939
Spätsommer
Otl Aicher lernt über seinen Klassenkameraden Werner Scholl Inge Scholl kennen
1940*
Verbot, am schriftlichen Abitur teil zu nehmen.
Begründung: Otl Aicher gehört keinerlei Nazi-Vereinigung an
1940
Einzug zur Wehrmacht – Funker bei der Artillerie. Soldat in Russland ((1942-1943) und Frankreich (1944-1945). Otl Aicher versucht mehrmals, dem Militär zu entkommen. In Épinal (Frankreich) meldet er sich als Einzelner zur Beobachtung französischer alter Festungswerke von seinem Vorgesetzen ab; in Lazaretten schreibt er ärztliche Atteste um. Ziel: Heimfahrt. 1945 versteckt sich Otl Aicher auf dem „Bruderhof“ Ewatingen (Südschwarzwald), wo Familie Scholl bereits wohnt.
1945
Organisation der Vortragsreihe „Religiöse Ansprachen über christliche Weltanschauung“ – unter anderem mit dem Theologen Romano Guardini. Vorbereitung vh ulm Ulmer Volkshochschule (gegründet 1946) mit Inge Scholl.
nach 8. Mai 1945 (Kriegsende in Deutschland):
Otl Aicher bekommt von ehemaligen Lehrern das Abiturszeugnis ausgehändigt
nach 1945
Plakat von Otl Aicher als „unknown artist“ im „museum of modern art“ (moma) New York ?????? *
ab 1946
Gestaltung von über 300 Plakaten für die
vh ulm Ulmer Volkshochschule unter Leitung von Inge Scholl
1946-1947
Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München in der Klasse von Anton Hiller.
1948
Eigenes Grafikbüro in Ulm: „studio 0“
Mai 1952
Inge Scholls Buch „Die Weiße Rose“ erscheint erstmals
mit Titelbild von Otl Aicher
7. Juni 1952
Romano Guardini traut Inge Scholl und Otl Aicher in St. Anna in München.
17. Juni 1953
Geburt der Tochter Eva Aicher
1953
1. August
Arbeitsbeginn der „Hochschule für Gestaltung“ HfG Ulm
– teils in den Räumen der vh Ulm.
Gründungsmitglieder: Max Bill, Inge Aicher-Scholl, Otl Aicher,
Hans-Werner Richter
1953-1968
Lehrender für die Abteilung „visuelle Kommunikation“ an der HfG
1954
Preis für das „beste deutsche Plakat“ in Mailand
1954
5. Juli
Richtfest der neuen HfG-Gebäude am Ulmer Kuhberg
1954
3. Oktober
Geburt des Sohns Florian Aicher und der Tochter Pia Aicher
1955
2. Oktober
Offizielle Eröffnung der HfG auf dem Ulmer Hochsträß/Kuhberg
1956-1958
Otl Aicher ist Mitglied des HfG-Rektoratskollegiums
1957-1964
Leiter der „Entwicklungsgruppe“ an der HfG
(seit 1958 heißt diese Gruppe „E 5“)
1958
20. März
Geburt des Sohnes Julian Aicher
1960
29. Februar
Geburt des Sohnes Manuel Aicher
1962-1964
Rektor der HfG Ulm
1962-1964
Gastlehrer an der Yale University und in Rio der Janeiro
Spätere 1960er Jahre
Gestaltung einer Ansteck-„Blume“ für den „Ostermarsch“ Ulm
1967
Otl Aicher wird „Gestaltungsbeauftragter“ für die Olympischen Spiele München (und Kiel) 1972
1968
1. November
Ende des Lehrbetriebs der HfG
1972
Sommer
Umzug in die Rotismühle bei Leutkirch
1975
20. Februar
Unfalltod der Tochter Pia Aicher
1977
Gründung Trägerverein „Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg Ulm KZ-Gedenkstätte“. Bestärkt von Inge Aicher-Scholl. Briefkopf-Gestaltung: büro aicher rotis.
1977 ??? *
Veröffentlichung des Erscheinungsbilds für die Stadt Isny aus dem „büro aicher“ Rotis.
1978
3. Februar 1978
Silbermedaille der „Internationalen Tourismus Börse“ Berlin für Erscheinungsbild Isny
1981
Ausstellung und Katalog „Sport und Design“ zum „11. Olympischen Kongress 1981“ Baden-Baden
1981-1985
Teilnahme an Demonstrationen und einer Blockade gegen die „Nachrüstung“ mit US-Atomraketen in Deutschland
1982
Buch „Die Küche zum Kochen. Das Ende einer Architekturdoktrin“ – in Zusammenarbeit mit der Küchenfirma bulthaup
1982
Veröffentlichung Otl Aichers Buch „Gehen in der Wüste“
1984
Veröffentlichung des Buchs „kritik am auto. schwierige verteidigung des autos gegen seine anbeter. eine analyse von otl aicher“
1984
Gründung eigenes „rotis institut für analoge studien“.
1985
Veröffentlichung von Otl Aichers Buch
„innenseiten des kriegs“
1987
Buch „Greifen und Griffe“ im Rahmen der Zusammenarbeit mit FSB
1988
Veröffentlichung der Schriftfamilie „rotis“
1990
Buch „Zugänge – Ausgänge“ im Rahmen der Zusammenarbeit mit FSB
1991
Veröffentlichung von Otl Aichers Buch „die welt als entwurf“
(erarbeitet im „rotis institut für analoge studien“)
1991
Veröffentlichung von Otl Aichers Buch „analog und digital“
(erarbeitet im „rotis institut für analoge studien“)
1991
1. September
Unfalltod von Otl Aicher
*genaues Datum aktuell bis 27. April 2017 nicht ermittelbar